Hier erhälst du spannende Einblicke rund um das Thema Abschlussarbeiten. Nach dem Motto »von Studierenden für Studierende«

Unsere ehemaligen Studierenden teilen ihre Erfahrungen und Einblicke, die sie während ihrer Abschlussarbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik | Software & Digital Business gesammelt haben. Wenn du daran interessiert bist, auch eine Abschlussarbeit bei uns zu schreiben, kannst du dich gerne hier bewerben:

Offene Abschlussarbeiten

Von der Bibliothek zum Strand: Unsere unerwartete Reise nach Hawaii

Wenn uns zu Beginn unseres Seminars jemand gesagt hätte, dass wir unsere Arbeit knapp ein Jahr später auf der 56th Hawaii International Conference on Systems Science präsentieren dürften, hätten wir vermutlich ungläubig den Kopf geschüttelt. Aber wie es dazu gekommen ist, das möchten wir gerne genauer erklären.

In unserer Arbeit haben wir untersucht, wie Künstliche Intelligenz zu mehr Nachhaltigkeit im Bereich der Agrarwirtschaft beitragen kann. Während der Bearbeitungszeit war besonders wertvoll, dass wir mit allen unseren Fragen zu unserer Betreuerin gehen konnten und wir diese in wöchentlich bis zweiwöchentlichen Meetings klären konnten (z.B. Wie wird im Bereich der Information System eine strukturierte Literaturrecherche durchgeführt). So konnten wir auch neu aufkommende Fragen klären und sicher sein, dass wir uns auf dem richtigen Weg und im Zeitplan befanden. Mit den Ergebnissen unserer Recherche haben wir eine sogenannte Konzeptmatrix entwickelt, die es erlaubte, die relevanten Artikel zu dem Thema übersichtlich zu strukturieren. Durch eine systematische Vorgehensweise waren wir in der Lage, interessante Erkenntnisse zu gewinnen und Forschungslücken zu identifizieren. Für uns war es schon ein Erfolg, so tief in das wissenschaftliche Arbeiten einzusteigen und so zu der Diskussion rund um das Thema Nachhaltigkeit beitragen zu können.

Das Spannendste jedoch an unserer Arbeit fand tatsächlich erst nach dem eigentlichen Seminar statt: Wir hatten im Anschluss die Möglichkeit, unsere Arbeit weiter auszuarbeiten und auf einer wissenschaftlichen internationalen Konferenz einzureichen. Und tatsächlich: Unsere Arbeit wurde auf der 56th Hawaii International Conference on System Sciences angenommen. Das gab uns die Möglichkeit, nach Hawaii zu reisen und unsere Arbeit dort ForscherInnen aus der ganzen Welt vorzustellen. Das war ziemlich aufregend! Vor Ort konnten wir unser Wissen durch viele interessante Vorträge erweitern, neue Kontakte knüpfen und natürlich die Erfahrung machen, unsere Arbeit auf einer internationalen Konferenz vorzustellen. Selbstverständlich hatten wir auch genügend Zeit, die Insel und ihre wunderschöne Natur zu erkunden.

Alles in allem war es eine sehr spannende und interessante Zeit, in der wir viele neue Erkenntnisse und Einblicke in der Welt des wissenschaftlichen Arbeitens gewinnen konnten. Daher können wir Studierende nur motivieren, mit Engagement und Spaß an das wissenschaftliche Arbeiten heranzugehen – es lohnt sich! Vielleicht seid ihr die Nächsten, die ihre Seminar- oder Abschlussarbeit auf einer Konferenz präsentieren!

Jonas Witte & Kevin Gao

Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit

So ausgiebig wie die jüngsten herausragenden Errungenschaften Künstlicher Intelligenz (KI) werden derzeit wohl nur die ebenso großen ethischen Gesichtspunkte diskutiert. Obwohl viele dieser Probleme längst bekannt sind, werden diese in der Praxis selten umgesetzt. Doch wie können Unternehmen, die diese mächtige Technologie in vielerlei Geschäftsprozessen gewissenhaft einsetzen, von solchen, die wenig Rücksicht auf Umwelt und Gesellschaft nehmen, unterschieden werden? Mit dieser Thematik beschäftige ich mich im Rahmen meiner Masterarbeit, auf die ich mich initiativ beworben habe. Die Erarbeitung eines eigenen Themas ermöglicht mir nicht nur das Ansprechen meiner eigenen Interessensgebiete, sondern bietet mir gleichermaßen viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Den Gedanken, die Themen KI und ESG, d.h. die nicht-finanzielle Berichterstattung von Unternehmen in den Bereichen Environmental, Social & Governance, zu kombinieren, hatte ich schon eine Weile. Neben meinem allgemeinen Interesse an Künstlicher Intelligenz hat mich insbesondere eine verantwortungsvolle Nutzung derselben gereizt. Mich hat interessiert, wie ich das erworbene Wissen aus dem Studium nicht nur technologisch nutzen kann, sondern auch, um mich für meine Überzeugungen einzusetzen. Daraufhin habe ich mich intensiver mit dem Thema der ethischen Nutzung von Künstlicher Intelligenz befasst, woraufhin ich nach einer Recherche ein Proposal an das Fachgebiet geschickt habe. Nach kurzer Zeit bekam ich die Rückmeldung von meinem Betreuer, der das Thema mit mir gerne besprechen wollte. Wir fanden die Thematik beide spannend und konnten es gemeinsam konkretisieren und abgrenzen.

Die Unterstützung von Seiten des Lehrstuhls half mir im ersten Schritt, eine geeignete Forschungsmethode für mein Vorhaben zu finden – Design Science Research. Diese qualitative Methode versucht, durch die Erstellung sog. Artefakte, existierendes Wissen in bestimmten Forschungsbereichen zu erweitern. Da ich die Bereiche KI und ESG kombiniere, ist mein konkretes Artefakt ein Framework, dass es Unternehmen und externen Prüfern erlauben soll, konkrete KI Use Cases im Unternehmen auf ethische Gesichtspunkte hin zu bewerten, und die Ergebnisse analog zu ESG-Scores zu berichten.

Das Zusammenspiel von KI und ESG kommt in der Literatur gerade erst auf, viele Gedanken und Argumentationen muss ich also selbst aufbauen. Der regelmäßige Austausch mit meinem Betreuer ist dabei sehr wertvoll – nicht nur habe ich dadurch die Möglichkeit, wertvolles Feedback zu bekommen; insbesondere gewinne ich einen Sparring-Partner, dem ich regelmäßig meine Ideen vorstellen kann. Das hilft mir dabei, meine Gedanken klar und präzise zu formulieren und selbst kritisch zu hinterfragen. Nach ein paar Wochen Arbeit sind Argumentationsstränge teilweise so verflochten, dass es enorm hilft, diese nochmal neu aufzurollen. Wo kann man argumentativ sparen, an welchen Stellen sollte man nachbessern? Am Ende liegen Verantwortung für die Ausgestaltung und Entscheidungsfindung, natürlich, gänzlich bei mir.

Summa summarum bearbeite ich selbständig, in meinem eigenen Interessengebiet und mit gewissenhafter Unterstützung, ein hochaktuelles Thema. Was will man mehr? Derzeit befinde ich mich in etwa in der Hälfte der Bearbeitungszeit. Ich bin also noch lange nicht fertig, aber ein paar Key Learnings bislang sind:

  • Der Scope muss nicht von vornherein exakt abgesteckt sein. Das Thema wandelt sich im Laufe der Recherche und Bearbeitungszeit, und das ist gut so.
  • Kleine, selbstgesetzte oder abgesprochene Deadlines sind wichtig, um im Trott zu bleiben. 6 Monate wirken lang, sind aber keine Ewigkeit!
  • In meinem Fall erstelle ich nicht nur die Masterarbeit selbst, sondern baue noch das Artefakt. Wie oben erwähnt, hat es sich für mich als sinnvoll erwiesen, hin und wieder einen Schritt zurückzugehen, und die letzten Arbeitsergebnisse (nicht unbedingt schriftlich, sondern auch grafisch) aufzubereiten. Kriege ich die komplexen Gedankengänge klar formuliert? Sind da irgendwo Lücken?

Falls ihr Fragen zur Arbeit oder allgemein zum Verlauf habt, könnt ihr euch auch gern bei mir melden, gerne über LinkedIn. Viel Erfolg beim Schreiben!

Philipp Farnschläder

Design KI-basierter Geschäftsmodelle für die Deutsche Bahn

Das Ziel meiner Abschlussarbeit war es, einen Designprozess für ein KI-basiertes Geschäftsmodell zu entwickeln. Zudem stand mir die Deutsche Bahn Vertrieb GmbH als externer Praxispartner zur Seite. Direkt mit Praxiseinblick, toll! Keine Minute später verließ die Mail mein Postfach, in der ich mich für das Thema meldete. Kurze Zeit danach bekam ich die Rückmeldung, dass das Thema noch frei sei.

Eventuell geht es Dir gerade wie mir, als ich auf der Suche nach einem Thema für meine Abschlussarbeit war. Vielleicht bist Du noch unschlüssig, in welche Richtung es überhaupt gehen soll? Ich möchte Dir mit dem Bericht eine Orientierung geben. Du wirst einen Einblick erhalten, warum ich mich für das Fachgebiet von Prof. Buxmann entschieden habe und warum das meine beste Entscheidung war.

Meine Bachelorthesis schrieb ich am Fachgebiet für Regelungstechnik. Dazu wollte ich ein Gegengewicht finden und die Masterthesis daher an einem wirtschaftlichen Fachgebiet schreiben. „Irgendetwas mit disruptiven Technologien, digitalen Geschäftsmodellen, IT oder KI … “, dachte ich mir. Ich besuchte die Webseiten verschiedener Fachgebiete am FB 01. Am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik (Software & Digital Business) wurde ich schließlich fündig: die dort ausgeschriebenen Exposés deckten genau meine Themenwünsche ab. Eine Ausschreibung stach dabei besonders hervor, in die ich mich sofort verliebte. Sie formulierte den Bedarf an einem Designprozess für ein KI-basiertes Geschäftsmodell. Zusätzlich stand die Deutsche Bahn Vertrieb GmbH als externer Partner zur Seite, was die Ausschreibung für mich umso interessanter machte. Direkt mit Praxiseinblick, toll! Keine Minute später verließ die Mail mein Postfach, in der ich mich für das Thema meldete. Kurze Zeit danach bekam ich die Rückmeldung, dass das Thema sei noch frei.

Während des Kickoffs lernte ich die Ansprechpartner der Deutschen Bahn genauer kennen. Innerhalb dieses Termins legten wir uns auf das Vertragsmanagement als geeigneten Use Case fest. Für diesen Use Case sollte ein KI-Service entwickelt werden. In den ersten Wochen durchforstete ich zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und stellte den aktuellen Entwicklungsstand von KI-Services hervor. Gleichzeitig recherchierte ich, wie Geschäftsmodelle allgemein in Unternehmen entwickelt werden. Direkt ein Tipp von mir: Die fundierte Auseinandersetzung mit der Literatur hilft, die spätere Methodik früh eingrenzen zu können. Daher empfehle ich, möglichst zeitnah mit der Literaturrecherche anzufangen und sich intensiv mit vielen Quellen auseinanderzusetzen.

In den nachfolgenden Wochen erarbeitete ich einen Geschäftsmodell-Entwurf, welchen ich im Anschluss innerhalb von Experteninterviews validierte und an die DB anpasste. Herausfordernd war dabei, die Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen der DB abzuholen. Ich merkte in den ersten Interviews, dass das Geschäftsmodell für einige Mitarbeiter der DB noch sehr abstrakt formuliert war. Ich erstellte für jedes nachfolgende Interview daher jeweils eine individuelle Präsentation. Dies erlaubte mir, meine Ideen verständlicher visualisieren und erklären zu können. Das zentrale Ergebnis meiner Masterthesis bestand aus einem Designprozess für KI-basierte Geschäftsmodelle. Innerhalb der Experteninterviews konnte ich fünf Eskalationsschritte innerhalb des Change Managements identifizieren.

Julian Hüsselmann

Digitale Transformation im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz – Eine Analyse am Beispiel der DAX-Unternehmen

Die Digitale Transformation beschäftigt Unternehmen über jegliche Branchen, Größen und Landesgrenzen hinweg. Durch die breite Verfügbarkeit moderner, digitaler Technologien – momentan insbesondere Künstlichen Intelligenz – entsteht der Bedarf für weitgehende Veränderungen, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Damit Unternehmen diesen großen Umschwung erfolgreich bewältigen, bedarf es einer gesonderten Strategie der Digitalen Transformation.

In meiner Masterarbeit untersuchte ich, welche unterschiedlichen Strategien Unternehmen umsetzen können, damit sie die Digitale Transformation erfolgreich managen können. Hierfür habe ich auf Basis einer systematischen Literaturrecherche ein Framework zur Einordnung von Strategien für die Digitale Transformation entwickelt. Anschließend analysierte ich die Geschäftsbericht der DAX30 Unternehmen. Dabei habe ich besonders darauf geachtet, welche Strategien die Unternehmen für das Management der Digitalen Transformation umsetzen. Die extrahierten Strategien für die Bewältigung der Digitalen Transformation habe ich mithilfe des zuvor erstellten Frameworks ausgewertet. Als Ergebnis entstanden mehrere Handlungsempfehlungen, die Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Strategien der Digitalen Transformation im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz berücksichtigen können.

Niklas Jutzler